Kaliningrad Besuch vom 31. Mai bis 05. Juni 2023
Teilnehmerinnen: Irina Beberniß und Prof. Gudrun Schmidt-Kärner
In Kaliningrad betreut von Tatjana Pavlova
31.05. Mittwoch
Irina kommt mit dem Zug aus Lübeck, wir treffen uns in Berlin und fahren gemeinsam nach Danzig. Dort erwartet uns ein polnischer Taxifahrer, der mit uns über die Grenze fährt. Diesmal dauert der Grenzübergang im Ganzen nur 20 Minuten. Auf der russischen Seite steigen wir in ein russisches Taxi um. Beide Taxifahrer kennen sich gut und arbeiten zusammen, fahren auch immer für den Deutschen Generalkonsul Herrn Hans-Günther Matern. Gegen 23.00 sind wir im Hotel „Tschaika“ und treffen dort Tatjana.
1.06. Donnerstag
Gegen 9.00 treffen wir 2 ehemalige Praktikanten Ana Bader und Roman Bratko, der seinen Sohn Michael mitbrachte. (Foto)Wir hatten ein sehr schönes Gespräch auch über das Projekt Haus Chance, für das wir auch eine Spende von 10.000,00 Rubel von den beiden bekamen. Ein wunderschöner Brief lag dabei, soll auf unsere Homepage! Eine Anfrage von Roman und Anna war ihnen wichtig; Sie möchten gerne, dass ihre jetzt 17 jährigen Kinder im nächsten Jahr, nach dem Schulabschluss, in Deutschland studieren. Wir nehmen ihre Anfrage auf und geben ihnen die Daten vom Generalkonsulat, um dort nähere Informationen zu erhalten. Ich werde mich an verschiedene Universitäten wenden, um zu erfragen ob es im Moment Studienkolleges für russische Studenten gibt.
11.00 -12.00 Uhr
Wir hatten den Termin im Generalkonsulat mit Herrn Matern und seiner Stellvertreterin Frau Hädicke. Saßen im Garten bei Sonnenschein! Frau Hädicke wird mit Anna Bader und Roman Bratko sprechen. Es scheint für Studierende leichter zu sein ein Visum zu erhalten, als für Normalbürger. Wie lange das Konsulat noch geöffnet ist, weiß zurzeit keiner. Es sind schon viele Mitarbeiter zurück in Deutschland.
16.00-18.00 Uhr
Treffen mit den Pädagogen im Haus Chance.
Wie immer ein Austausch über die aktuelle Situation. Übergabe von einem Poster mit Bildern des Holstentors aus Lübeck und dem Text: Die Lübecker vergessen Euch nicht. ! (Foto) Wir besprechen die sehr offene finanzielle Situation von Haus Chance. Themen waren auch das Jubiläum am nächsten Tag und das Kinderfest am Samstag. Es wohnen zurzeit 9 junge Männer im Haus.
20.00 Uhr
Abendessen im Restaurant Parmesan und Treffen mit ehemaligen Praktikanten. Zu meiner Freude kam Maria März wieder mal dazu. Sie hat eine Spedition und macht ihre Geschäfte jetzt über die Fährverbindung nach St. Petersburg. Dann waren noch Andre, Vera und ganz kurz Ina dabei.
2.06. Freitag
Um 9.00 Uhr treffen wir Viktor Romanovskij mit seiner Tochter Stefanie, die nach ihrem bald 10 jährigen Aufenthalt in Polen, nun nach Deutschland möchte. Auch ihnen geben wir den Rat sich an das Konsulat zu wenden, um die Bedingungen zu erfahren. Wir machen deutlich, dass wir in diesen Fragen nicht helfen können.
11.00 Uhr
Das Treffen mit Alexander Kochanovitch ist sehr interessant und erfolgreich. Wir erfahren viel über sein humanitäres Engagement in der Stadt und im Gebiet. Z.B. unterstützt er den Bau eines Hospizes für die an Krebs erkrankten Kinder von einer NGO „Glauben an Wunder“. Als wir über die schwierige Situation von Haus Chance sprechen, beruhigt er uns mit den Worten: Das Projekt muss nicht schließen, die Summe des Bedarfes ist überschaubar! Die Freude ist sehr groß bei Irina, Tatjana und bei mir!!
17.00 -19.00 Uhr
Nun findet unser 20-jähriges Jubiläum von „Haus Chance“ im Restaurant „Residenzia Korolej „(Residenz der Könige) statt. Es kommen fast 50 Gäste. Alles ist von der NGO „Offene Welt“ perfekt vorbereitet und die Stimmung ist voller Empathie und in den Reden und Gesprächen bekommen wir viel Zuwendung und Dankbarkeit zu spüren. Das Projekt wird hoch geschätzt. Ich überreiche nach meiner Rede der Leiterin des Projektes Anna Anzuta und der Geschäftsführerin Viktoria Schumilina eine Dankesurkunde vom Förderverein, als Dank für die langjährige gute Zusammenarbeit und Freundschaft. Eine in russischer und eine in deutscher Sprache. Parallel zu einer musikalischen Animation laufen viele sehr schöne persönliche Gespräche mit alten Bekannten. Glücklich waren die ehemaligen Pädagogen, die das Projekt mit aufgebaut haben und ich, dass wir uns nach langer Zeit wiedersehen konnten. Der Abend klang dann in kleiner Runde im angrenzenden Restaurant aus.
3.06. Samstag
Um 12.00 Uhr beginnt im Garten vom Haus Chance das jährliche Kinderfest zum Tag des Kindes, der am 1. Juni in Russland gefeiert wird. Es kommen ehemalige Betreute mit ihren Kindern, die dann von Animateuren unterhalten werden und ein schönes Programm erfreut die Kinder und die Eltern. Auch hier erhalte ich von ehemaligen Bewohnerinnen des Hauses Dank mit Umarmungen!!
Gegen 14.00Uhr bringt Tatjana uns, Irina, ihr Sohn Dimitri und mich, an die Ostsee zu Elena Senkova und ihren Mann Alexander(ehemalige Praktikanten). Mit ihnen fahren wir auf die Kurische Nehrung, es folgen ein Mittagessen in Rubatschi/Rossitten, ein Spaziergang auf eine hohe Aussichtsplattform mit wunderbarem Blick über die Ostsee und das Haff! Am Abend treffen wir dann noch Wassili Issaev und seine Frau Ludmilla in ihrem Haus in Selenograds/Cranz. Wie immer gute Gespräche, wir kennen uns alle seit über 30 Jahren. Es verbindet uns viel und es tut gut diese Vertrautheit erleben zu können. Das betrifft alle Gespräche während der ganzen Reise.
4.06. Sonntag
Um 10.00 Uhr treffen wir uns mit Andrej Portnjagin(ehm. Leiter des Deutsch-Russischen Hauses). Er macht mit uns eine schöne Stadtführung zu alten Villen, zum Bauplatz des neuen Hospiz und zum Fischdorf, wo wir dann auch unsere letzte Mahlzeit einnehmen.
Dann geht es zum ZOB Busbahnhof und wir nehmen den Linienbus nach Danzig. Wir bedanken uns bei Tatjana Pavlova für die sehr gute Organisation der Reise. In Danzig übernachten wir wieder, wie im Januar, im Central Hotel und nehmen am nächsten Tag den 5.06. Montag, den Zug nach Berlin. Alles läuft ohne Probleme. Irina bekommt ihren Anschluss nach Hamburg und Lübeck!
Gudrun Schmidt-Kärner
I. Vorsitzende des Fördervereins